ZUNDERSCHWAMM (Fomes fomentarius)
WISSENSCHAFTLICHER NAME
Fomes fomentarius
SYNONYME
Apothekerschwamm, Ötzi-Pilz
VERWENDUNG
Da der Fruchtkörper von Zunderschwamm leicht entzündlich ist, wurde er früher als eine Hilfe zum Entfachen des Feuers verwendet. Daneben verwendete man seinen Fruchtkörper auch zur Herstellung von Kleidern, Mützen, Taschen, Decken etc.
Die medizinische Anwendung des Pilzes ist vermutlich sehr alt. Bereits Hippokrates dokumentierte seinen Einsatz zur Wundversorgung sowie seine blutstillenden und antiseptischen Eigenschaften. Außerdem war Zunderschwamm bis ins 19. Jahrhundert, dank seiner blutstillenden Wirkung, auch in Apotheken zu kaufen. Damals fand er Anwendung auch in der Zahnheilkunde, in der Gynäkologie und zur Behandlung äußerlicher Entzündungen sowie Hämorrhoiden.
Der Zunderschwamm wurde nicht zuletzt in den traditionellen Arzneibüchern (sog. Pharmacopöen) vieler Länder, z. B. Deutschland, Ungarn, China oder Indien, dokumentiert. In der Volksmedizin verwendete man den Pilz auch innerlich bei Blasenleiden, schmerzhaften Regelblutungen etc. Die Chinesische Volksmedizin setzt den Zunderschwamm bei Lungenerkrankungen, Asthma und Magenverstimmungen ein, auch bei diversen Speiseröhren-, Magen- und Gebärmutter-Erkrankungen.
ÄUßERE MERKMALE UND GESCHMACK
Der Zunderschwamm bildet konsolenförmige Fruchtkörper an alten oder toten Baumstämmen. Diese sind meist grau und von konzentrischen Wulsten durchzogen. Sie können bis zu 30 Jahre alt werden. Je älter desto härter und holziger werden die Fruchtkörper. Die robusten konsolenartigen Fruchtkörper kommen oft in Gruppen am gleichen Baum vor.
WERTVOLLE INHALTSSTOFFE
Da der Zunderschwamm kein Speisepilz ist, sind die Aussagen zu seinem Vitaminen und dem Mineralstoffgehalt schwer auffundbar. Daher auch seine Verwendung basiert auf den Erfahrungen und Überlieferungen aus der traditionelen Medizin.
Von den bis jetzt untersuchten Inhaltsstoffe ist das Beta 1,3 /1,6 D-Glucan das bekannteste, gefolgt von weiteren Polysacchariden, Triterpenen und in Folge auch Steroiden, Glykoproteinen, Melanin und der Glucuronsäure.
VERBREITUNG UND HABITÄT IN DER NATUR
Zunderschwamm ist meist in älteren Laubbaumbeständen fast weltweit zu finden. Er dringt über Wunden in den Baum ein. Selbst nach dem Absterben des Baums ist der Zunderschwamm noch jahrelange fähig von dem abgestorbenen Material zu leben.